Was schief geht – Beziehung retten

 

Kennen Sie die folgenden Szenarien oder Beziehungsfragen? Verlernen Sie nicht miteinander zu reden. Retten Sie Ihre Beziehung und lernen Sie mit den verschiedenen Herausforderungen in Ihrer Beziehung umzugehen und sie schliesslich zu überwinden.

Verlust einer sicheren emotionaler Verbindung

Liebe zwischen Partnern beginnt oft mit einer intensiven Phase von Spannung und Bewunderung, Geborgenheit und Abenteuer. Die Partner fühlen sich sicher, unterstützt, liebevoll und zugänglich.
Wir alle erleben aber auch Momente des Zweifels, der Angst und der Wut in engen Beziehungen. Wenn wir nicht wissen, wie wir diese Momente heilen sollen, und wir fürchten, dass wir unseren geliebten Menschen verlieren könnten, neigen wir dazu, auf starre Schutzmuster zurückzugreifen. In unserer Angst können wir unseren Partner angreifen oder uns zurückziehen und verschliessen. Wenn diese Muster sich verfestigen, erleben wir immer grössere Distanz, Unsicherheit, Angst und Einsamkeit. Negative Spiralen der Kommunikation zerstören das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit.

Ungünstige Strategien

Viele unserer Verhaltensweisen können als Protest gegen den Verlust von Sicherheit und Geborgenheit gesehen werden. Dazu zählen Anschuldigungen im Sinne von „Finde den Bösewicht“ genauso wie Schutzstrategien im Sinne von „Erstarren und Fliehen“. Das häufigste Reaktionsmuster, welches Paare zeigen, ist der „Protest-Polka“. Die dabei gezeigten Verhaltensweisen Angriff oder Rückzug sind Strategien, die wir intensiv nutzen, um von unserem Partner gesehen zu werden, unsere Not sichtbar zu machen und den Partner einzuladen, zu uns zurückzukehren und die Dinge besser zu machen. Wenn wir nicht gelernt haben miteinander über unsere tiefen Bindungsbedürfnisse zu sprechen, entarten die Gespräche oft zu Kämpfen und unsere unterschiedlichen Proteststile lösen gegenseitig Panik, Angst oder Wut aus.

Kann ich auf dich zählen?

"Kann ich auf dich zählen? Bist du für mich da? Wirst du mich halten, wenn ich dich brauche? Bin ich dir wichtig?" – es sind diese wesentlichen Fragen, welche Streitgesprächen über Haushaltsarbeiten genauso wie Streitgesprächen über Kindererziehung, Sex oder andere Themen unterliegen. Partner, die sich sicher und geliebt fühlen, sind in der Lage, sich mit Meinungsverschiedenheiten oder Emotionen zu befassen. Wenn die Sicherheit in der Beziehung jedoch nicht gegeben ist, werden die Streitgespräche über tägliche Ereignisse durch die unausgesprochene Bedrohung durch Verlust oder Abwertung angetrieben.

Unverarbeitete Verletzungen

Verletzungen, die aufgrund von Abwertungen, Beleidigungen, Affären oder Unehrlichkeiten geschehen, können das Gefühl der Verbundenheit empfindlich behindern. Bleiben diese Verletzungen ungeheilt, können sie die Gespräche in der Beziehung über Jahrzehnte vergiften. Das wiederkehrende Aufflammen der verletzenden Erfahrung ohne zwischenzeitliche Auflösung oder Heilung bezeichnet eine negative Spirale, welche die Verbindung zwischen Partnern verhindert und von der Liebe ablenkt. Ungelöste Verletzungen, selbst wenn sie nicht ausgesprochen werden, sind Teil des Treibstoffs, der Streitigkeiten im Alltag antreibt. Zu wissen, wie man über diese Verletzungen sprechen kann, damit die tieferen Wunden gesehen und angesprochen werden, ist wesentlich für die Heilung und den Wiederaufbau des Vertrauens zwischen Partnern.

Wer ist Schuld?

In ihrer Not und Frustration beginnen die Partner, die andere Person als Gegner zu sehen. Sie nehmen das Gegenüber als unvernünftig, anspruchsvoll, nicht erreichbar, kritisch oder unveränderlich wahr und fragen sich vielleicht sogar, wie sie sich in eine solche Person überhaupt verlieben konnten. In Wirklichkeit sind es jedoch die Gesprächsmuster selbst, welche der Feind sind. Paare sehen nicht, dass die Art, wie sie miteinander reden, das Problem ist und dass ihre ungünstigen Strategien, die sie unter Stress anwenden, sie weiter auseinander treiben. In den meisten Beziehungen besteht der starke Wunsch, sich wieder näher zu fühlen und eine Vertiefung der Liebe zu erfahren, wobei gleichzeitig ein Mangel an Wissen darüber besteht, wie man dieses Ziel erreichen kann.